Wurzelbehandlungen mit Mikroskop und Laser
Warum eine Wurzelbehandlung bei einem Spezialisten?
Wann brauche ich eine Wurzelkanalbehandlung?
Wie verläuft eine akute Schmerzbehandlung?
Wie verläuft eine Wurzelkanalbehandlung mit Mikroskop und Laser?
Welche Vorteile hat die Anwendung eines Lasers bei der Wurzelbehandlung?
Ist diese Prozedur sehr schmerzhaft?
Warum mikroskopisch? Früher ging das mit freiem Auge oder mit einer Lupenbrille auch!
Braucht mein Zahn nach der Behandlung eine besondere Versorgung oder Pflege?
Wie hoch sind die Erfolgsaussichten bei dieser Art der Behandlung?
Wie lange dauert diese Art der Behandlung?
Was kostet eine Wurzelkanalbehandlung mit Mikroskop und Laser?

Wann brauche ich eine Wurzelkanalbehandlung?
Die Wurzelbehandlung ist eine Maßnahme zur Rettung eines abgestorbenen oder entzündeten Zahnes.
Das Innere eines Zahnes enthält die Pulpa, umgangssprachlich den Zahnnerv. Sie besteht unter anderem aus Blutgefäßen und Nervenfasern. Diese können sich entzünden (meist durch das Eindringen von Kariesbakterien) und starke Schmerzen verursachen. Auch durch Unfälle verletzte oder mit Kronen versorgte Zähne können derart erkranken.
Ohne Behandlung stirbt in Folge die Pulpa ab und die Entzündung kann sich in den umgebenden Kieferknochen ausbreiten.
Der betroffene Zahn schmerzt meist Tag und Nacht, ist auf Druck, oft auf Kälte und Wärme überempfindlich. Aber: In manchen Fällen kann dieser Zahn auch völlig schmerzfrei und unauffällig sein! Der Endodontologe erkennt solche Zähne am Röntgenbild.
Derart erkrankte Zähne automatisch zu entfernen, ist schon seit Jahrzehnten nicht mehr nötig!
Wie verläuft eine Wurzelkanalbehandlung mit Mikroskop und Laser?
Eine Wurzelbehandlung beim Spezialisten läuft in der Regel in folgender Art und Weise ab:
- Im Rahmen einer Besprechung werden Röntgenbilder angefertigt, in komplexen Fällen ist zusätzlich ein 3D-Röntgen (DVT) für die Eingriffsplanung sinnvoll. Der Fall wird besprochen, Sie werden über die Erfolgschancen, Risiken und mögliche Komplikationen der Behandlung aufgeklärt. Notwendige Folgeeingriffe und weitere Versorgungen werden besprochen. Sie bekommen einen individuellen, von der Komplexität und dem Zeitaufwand des Eingriffes abhängigen, Heilkostenplan.
- Ein Behandlung mit dem Mikroskop ist präzise und dauert 1-3 Stunden, je nach Schwierigkeitsgrad. Bei der Wiederholung einer misslungenen Wurzelbehandlung (Revision) sind normalerweise 2 Sitzungen (2,5 und 1,5 Stunden) notwendig.
- Unter lokaler Betäubung wird der zu behandelnde Zahn mit einem Kofferdam-Gummituch vom Rest der Mundhöhle abgeschirmt, um ein möglichst steriles Arbeitsfeld zu erhalten.
- Sollten im Verlauf der Behandlung Schmerzen auftreten, kann problemlos die lokale Betäubung wiederholt werden.
- Der Zahn wird geöffnet, und das mit Bakterien besiedelte Innere des Zahnes wird, bis zur den Wurzelspitzen, mit sehr feinen Instrumenten freigelegt.
- Elektronische Längenmessgeräte und ein spezielles Antriebssystem ermöglichen hohe Präzision und fein dosierte Kraftaufwendung. Diese „maschinelle“ Arbeitsmethode ist der klassischen Behandlung mit Stahlfeilen (unflexibel, bruchanfälliger) und einer händischen Aufbereitung (viel geringere Präzision und Reinigungsleistung) haushoch überlegen.
- Mittels intensiven Desinfektions-Spülungen, Ultraschall und Laser wird die Reinigung aller Verzweigungen der Wurzelkanäle ermöglicht.
- Der Dental-Laser erlaubt eine perfekte, allen anderen Methoden weit überlegene, Desinfektion des gesamten Wurzelkanalsystems. Mit photoakustischen Stoßwellen (PIPS, SWEEPS) werden die Spüllösungen durch den ganzen Zahn bewegt, sogar um Ecken herum und bis in kleinste Verzweigungen.
- In bestimmten Fällen (z.B. bei der Wiederholung einer Wurzelkanalbehandlung, oder starker Infektion und Blutung) wird eine Calciumhydroxis-Einlage im Zahn belassen. Diese bekämpft verbliebene Bakterien, ist entzündungshemmend.
- Dann werden die Wurzelkanäle mit einer speziellen Masse dicht versiegelt.
- Abschließend wird der Zahn mit einer hochwertigen Aufbau-Füllung aus Komposite-Kunststoff versorgt, um das erneute Eindringen von Bakterien zu verhindern, und den Zahn vor Brüchen zu schützen.


Warum mikroskopisch? Früher ging das mit freiem Auge oder mit einer Lupenbrille auch!
Es ist ganz einfach: “Was man nicht sieht, kann man auch nicht behandeln”. Es gilt, feine Strukturen von weniger als 0,10 mm zu erkennen, und sehr vorsichtig zu reinigen. Aus diesem Grund haben Wurzelbehandlungen mit “klassischen Methoden” in der wissenschaftlichen Literatur Erfolgsquoten von nur etwa 40% bis 60%.
So passiert es häufig, dass Wurzelkanäle nicht gefunden oder nur teilweise behandelt werden. Die dort verbliebenen Bakterien können auf lange Sicht zum Misserfolg der Behandlung führen. Ohne Vergrößerung (mit „freiem Auge“) führt die Behandlung allzu oft zu keinem langfristigen Erfolg.
In ungünstigeren Fällen treten Komplikationen auf, zum Beispiel:
- Es brechen in schwierigen, gekrümmten oder verengten Kanälen Instrumente ab
- Es entstehen Hindernisse, die ein Vorankommen im Kanal unmöglich machen
- Man durchbohrt versehentlich seitlich die Wurzelwand und erzeugt eine sogenannte Perforation.Um in diesen Größenordnungen kontrolliert und präzise arbeiten zu können, ist ein Mikroskop also absolut unerlässlich.
Wie hoch sind die Erfolgsaussichten bei dieser Art der Behandlung?
Auch stark entzündete oder beschädigte Zähne können mittels einer gut durchgeführten Wurzelbehandlung und einer anschließenden hochwertigen Versorgung langfristig erhalten werden. Die Erfolgsaussichten liegen je nach Ausgangslage und Therapiedurchführung zwischen 80 und 95%. Das bedeutet auf Deutsch: 5 Jahre nach der Behandlung sind 80%-95% der Zähne immer noch vorhanden und machen keine, bis geringgradige Beschwerden.
Eine Wurzelbehandlung beim nicht spezialisierten Zahnarzt hat in der Literatur eine Erfolgsaussicht von etwa 40%-60%.
Manchmal ist ein Folge-Eingriff notwendig, um einen wurzelbehandelten Zahn und den umgebenden Knochen zur Heilung anzuregen. Bei dieser Wurzelspitzenresektion wird unter lokaler Betäubung die Schleimhaut geöffnet und die problematische Wurzelspitze abgetrennt. Die Schnittfläche wird unter dem Mikroskop mit einem speziellen biokeramischen Zement versiegelt.
Was kostet eine Wurzelkanalbehandlung mit Mikroskop und Laser?
Eine Wurzelbehandlung auf “klassische Art” wird von den Krankenversicherungen bezahlt. Die Wiederholung einer solchen Behandlung (Revisionsbehandlung) dagegen nicht, da der Kassenvertrag in seiner heute noch gültigen Grundform aus dem Jahr 1959 für solche Herausforderungen nur die Entfernung eines Zahnes anerkennt.
Wird wegen eines komplexen Falles oder Komplikationen ein Endodontologe aufgesucht, handelt es sich um eine reine Privatleistung. Die Kosten entsprechen in etwa dem eines Implantates oder einer Brücke, und sind vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad abhängig. Die zu erwartenden Kosten werden selbstverständlich vorher im Rahmen eines Beratungsgespräches abgeklärt.